See-Porträt

Hohendeicher See (auch Oorkatensee)
Porträt/Geschichte

Entstehung des Hohendeicher Sees

Entwicklung:
Nach der großen Hamburger Sturmflut von 1962 wurde der Sturmflutwasserstand der Deiche auf NN +6,7 m veranschlagt, d.h. um 1,1 m erhöht. Eine Anpassung der vorhandenen Deiche war wegen Altbebauung nicht immer möglich. Für Neubauten wurde viel Material benötigt (Kies und Klei). Dadurch entstand entlang der Elbe im Stadtteil Ochsenwerder ein Baggersee und elbseitig ein Binnen- und Sportboothafen. Der Baggersee wird heute zu einer Vielzahl von Wassersportarten genutzt und stellt aktuell Hamburgs größtes Badegewässer dar (Schwimmen, Tauchen, Segeln, Windsurfen und Stehpaddeln).



Morphometrie:

Länge2,3 km
Breite0,4 km
Oberfläche0,62 km² (62 ha)
Volumen6.200.000 m³
Tiefemax. 19 m
ø Tiefe10 m
Uferlänge5,4 km
Quelle: Badegewässerprofil Hohendeicher See, Behörde für Umwelt und Energie, 2019

Der See besitzt keinen oberirdischen Abfluss. Die Grundwasserverhältnisse werden von der Elbe beeinflusst. Hoch- und Niedrigwasserstände außerhalb der Tideaktivitäten wirken sich auf den Wasserstand des Sees aus.
Vor 1966 lag das Gebiet des heutigen Sees im Tidebereich der Elbe. Ein Süßwasserpriel (Dobber) beeinflusste das Gebiet. Durch die Erdbau- und Deicharbeiten ging der Tideeinfluss verloren. Ein Rest des Dobbers ist am Ostufer im Gebiet des Campingplatzes erhalten. Die Abb. zeigen die Situationen vor der 62er Sturmflut und die aktuelle Lage des Hohendeicher Sees im Vergleich.

Die Tiefenkarte dokumentiert eine Gliederung von zwei Becken. Das obere bis mittlere Becken weist die größte Seetiefe von 19 m auf, die südliche und kleinere eine max Tiefe von 15 m.

Ökologie:
Der See verfügt über ausgedehnte Flachwasser-Bereiche mit Schilfgürteln und intakte reichhaltige Unterwasservegetation und eine hohe Artenvielfalt. Diese Verhältnisse gelten für längst nicht alle künstlichen Gewässer und bestätigen seine hohe ökologische Wertigkeit. Auch ist eine Vollzirkulation nachgewiesen. D.h., dass sich im Laufe der Jahreszeiten Tiefen- und Oberflächenwasser austauschen, sodass im Frühjahr und im Herbst eine Vollzirkulation stattfindet und der gesamte Wasserkörper ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird. Im Frühjahr und Herbst stellt sich regelmäßig ein starker Rückgang des Planktons ein und damit kurze Klarsicht-Perioden.

Sichtweiten in m
Quelle: Behörde für Umwelt und Energie










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